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Die Dicke von Neoprenanzügen – Praktischer Ratgeber
Die technischen Features von Neoprenanzügen haben sich seit den 1950ern grundlegend weiterentwickelt. Dadurch ist es möglich, viel länger den Elementen zu trotzen und an Spots zu surfen, an denen früher kein Surfer auch nur einen Fuß ins Wasser gehalten hätte, da er sonst vor Kälte erstarrt wäre.
Aber nicht immer ist der dickste Neo die beste Wahl für dich. Denn es ist genauso unangenehm, sich im Wasser einen abzuschwitzen, wie zu frieren. In diesem Ratgeber befassen wir uns ausführlich mit der Neoprenanzug-Dicke im Zusammenhang mit den Temperaturen, bei denen du mit dem Neo surfen möchtest.
Ein paar wichtige Dinge zur Neoprendicke
Wähle einen Neoprenanzug in der idealen Dicke für die typischen Bedingungen an den Spots, an denen du damit surfen wirst. Natürlich kannst du einen Neoprenanzug auch im Winter zum Schwimmen benutzen. Auch beim Schwimmen bestimmt die Temperatur die Dicke des Neoprenanzugs. Als Faustregel gilt: Je niedriger die Wassertemperatur, desto dicker der Neoprenanzug zum Surfen. Die Wetsuit-Dicke wird in Millimetern angegeben. Bei Neoprenanzügen mit zwei oder mehr Millimeterangaben kommen mehr als eine Neoprendicke zum Einsatz. Das wärmste/dickste Neopren Material wird stets für den Oberkörper eingesetzt, da es in diesem Körperbereich am wichtigsten ist, dass er warm bleibt. Für die Ärmel und Beine des Surf Suits wird dünneres Neopren benutzt. So schützt dich der Neoprenanzug gegen Kälte und bietet gleichzeitig möglichst viel Bewegungsfreiheit beim Paddeln.
Für eisige Winter-Sessions empfehlen sich als Ergänzung zum Neoprenanzug für den Winter noch Neopren-Schuhe (Booties), Handschuhe und eine Neopren-Surf-Kapuze (Hoodie), um dich im Lineup möglichst lange warm zu halten. Das Neopren der Accessoires sollte nicht zu dünn sein, da starre Finger und Zehen einem schnell den Spaß vermiesen können. Bei der Wahl der richtigen Dicke des Neoprenanzugs solltest du neben der Temperatur außerdem deine persönlichen Vorlieben und dein Kälteempfinden berücksichtigen. Denn wenn deine Füße taub sind und du schlotternd auf dem Brett sitzt, bringt dir die Gewichtseinsparung, die du durch einen dünneren Surfanzug erreichst, auch nicht viel.
Die richtige Wetsuit-Dicke je nach Wassertemperatur
Neben der Wassertemperatur ist wie gesagt dein persönliches Kälteempfinden ein wichtiger Faktor, den du bei der Wahl der Dicke des Neoprenanzugs unbedingt mitberücksichtigen solltest. Neoprenanzüge gibt es in verschiedenen Stärken, damit sowohl Frostbeulen als auch Heißblüter das passende Modell für sich finden. Es gibt Neoprenanzüge für jeden Geschmack und Körperbau, egal ob dick oder dünn, groß oder klein. Dicke Neoprenanzüge halten zwar schön warm, haben aber den Nachteil, dass sie weniger Paddelfreiheit bieten. Die nachfolgende Tabelle gibt dir einen Überblick, welche Dicke du für deinen Neoprenanzug je nach Wassertemperatur wählen solltest.
Wassertemperatur (°C) | Surfanzug-Dicke | Wetsuit-Typ + Accessoires | Wetterbedingungen | Versiegelung der Nähte |
über 23 °C | Zu warm für einen Neoprenanzug! | Greife besser nur zu einem Rashguard oder Surf-T-Shirt, um deine Haut vor der Sonne zu schützen. | Je nach Vorliebe hast du die Wahl zwischen kurzärmeligen oder langärmeligen Rashguards, langärmligen oder kurzärmeligen Surf-T-Shirts und Surf-Longsleeves. | „Flatlock“-Nähte |
18-23 °C | 0.5mm to 2mm | Neopren-Jacke/Kurzer Neoprenanzug | Wenn eine Brise weht, empfiehlt sich ein langärmliges Neoprenanzug-Oberteil aus dünnem Neopren zusammen mit Boardshorts. Für Frauen gibt es alternativ noch Neopren-Leggings. Liegt eine leichte Frische in der Luft, ist ein klassischer kurzer Neoprenanzug/Shortie eine gute Wahl. | „Flatlock“-Nähte |
15-18 °C | 3/2mm | Langer Neoprenanzug | Lange 3/2er Neoprenanzüge (3/2 mm Neoprendicke) sind ideal für den Übergang, wenn das Wasser gemäßigt warm ist. Wenn es windig ist, eignen sich Surfanzüge mit einer Schutzschicht aus Thermal Smoothie auf Rücken- und Brustbereich. | „Flatlock“-Nähte oder versiegelte Nähte |
12-15 °C | 4/3mm | Langer Neoprenanzug + Neopren-Booties (optional) | Lange 4/3er Neoprenanzüge (4/3 mm Neoprendicke) eignen sich bestens für kühles und kaltes Wasser. Wenn du länger im Wasser bleibst, kannst du deinen Surfanzug noch mit Neopren-Schuhen (Booties) mit einer Dicke zwischen 3 mm und 5 mm kombinieren. | Versiegelte Nähte bzw. versiegelte und getapte Nähte |
10-12 °C |
5/4mm | Langer Neoprenanzug + Neopren-Surf-Kapuze + Neopren-Booties + Neopren-Handschuhe | Ideal für Winter-Sessions in kalten Klimazonen. Alternativ kannst du auch einen 5/3er Neoprenanzug wählen. | Versiegelte und getapte Nähte |
4-10 °C | 6/5/4mm | Langer Neoprenanzug + Neopren-Surf-Kapuze + Neopren-Booties + Neopren-Handschuhe | Ein extra dicker Neoprenanzug, der speziell für das Surfen bei den kältesten Wassertemperaturen designt wurde. Für diese Bedingungen eignen sich dazu am besten extra dicke 7 mm Booties und Handschuhe. | Versiegelte und getapte Nähte |
Welcher Neoprenanzug eignet sich für dein Aktivitätsgrad?
Neben der Wassertemperatur bestimmt auch dein Aktivitätsgrad, wie dick dein Neoprenanzug sein sollte. Genauso wie du nicht mit einer Daunenjacke einen Marathon laufen würdest, solltest du auch keinen zu dicken Wetsuit wählen, wenn du im Lineup ordentlich Gas geben möchtest. Mit einem zu dicken Surfanzug kommst du sonst zu sehr ins Schwitzen und bist schneller erschöpft. Wenn du hingegen bei der Auswahl deiner Wellen etwas selektiver bist und dementsprechend länger im Lineup sitzt, hält dich ein dickerer Neoprenanzug schön warm.
Sonstige Faktoren
Die Frage, welcher Neoprenanzug für welche Temperatur geeignet ist, ist nicht der einzige Faktor, den es beim Kauf eines Surf Suits zu berücksichtigen gibt. Auch die Bedingungen am Spot, die Sonneneinstrahlung und dein persönliches Kälteempfinden spielen eine wichtige Rolle für die passende Dicke des Neoprenanzugs. Zum Schutz vor kalten Brisen wähle ein Modell mit Thermal Smoothie Neopren im Brust- und Rückenbereich, welches wind- und wasserabweisend ist.
An bewölkten Tagen kann ein Griff zur einem dickeren Surfanzug empfehlenswert sein, um die fehlende wärmende Sonneneinstrahlung auszugleichen.
Nun weißt du welche Dicke dein Neoprenanzug zum Surfen haben sollte und kannst dich den nächsten wichtigen Fragen widmen: der Größe und der Pflege deines Wetsuits. Hier geht‘s zu unseren Ratgebern „Wie finde ich den perfekten Neoprenanzug?“ und „Wie muss ich meinen Neoprenanzug pflegen?“ Dort findest du viele Tipps und Tricks, damit der Wetsuit sitzt wie eine zweite, wärmende Haut und dir lange ein treuer Begleiter bleibt. So steht deinem Stoke nichts mehr im Wege.
NEOPRENANZÜGE.